5. August 2021
Guten Morgen ihr da draußen!
Der Frosch sitzt an seinem Küchentisch - vor sich einen Block, neben sich die Kaffeetasse - und tippt sich mit dem Stift an die Nase. In der letzten Zeit hat er seine Gedanken nicht geordnet gekriegt. Fahrig hatte er da und dort ein paar Worte hingekritzelt, um sich gleich darauf schon wieder anderen, vermeintlich wichtigeren Dingen zuzuwenden. 🐸☕️
Er würde gerne sagen, dass er diese Zeit der Sprachlosigkeit mit Sinnhaftem gefüllt, in der Stille wacker meditierend die Weisheit des Lebens gefunden hatte. Bäume umarmt und autark selbstbestimmt vor sich hin gelebt hatte. Aber nichts dergleichen. 🧘🏻♀🌳
Er hatte sich von dem Sturm, der da draußen tobte, mitreißen und bisweilen auch beeindrucken lassen. Er war eben auch nur ein Frosch... 🐸
Er blickte zum Fenster hinaus. Der Sturm tobte noch immer, die Bäume bogen sich und der Blick zum Strand hinunter blieb verwehrt. Dennoch hatte sich etwas verändert. Er spürte diese Veränderung schon seit ein paar Tagen - zuerst leicht, wie eine umherflirrende Fluse, mittlerweile aber beständiger. Die Hoffnung hatte sich wieder eingeschlichen und machte dem Frosch das Herz leicht. 💚
Gerade gestern war ihm plötzlich durch den Kopf gegangen, dass er gar froh war um den tobenden Sturm, die Zeit, die ihm vorausgegangen war und die mit ihm einhergehende Veränderung. Die vielen lieben Strandbewohner, die er dadurch neu kennenlernen durfte und bereits Bekannte, die er durch den Sturm nun in einem ganz anderen, helleren Licht sah. 👫👭👬
Bei all dem Gewirbel um einen herum durfte man nicht vergessen, dass des Frosches Sturm meist nur im Kopf stattfand. Er war körperlich gesund und hatte ein intaktes Marmeladenglas, das ihn vor Wetter schützte. Aber wie wir alle wissen, können einen auch Gehirnstürme ganz schön durcheinander bringen - und wie sogar! 🤯
Ha! Ich sehe es in euren Gesichtern! 😁
Jetzt wollt ihr wissen, wie der Frosch es schafft, nicht davongeweht zu werden? 💨
Hmmm... Ein Patentrezept hat er wie immer nicht. Er ist dem Sturm mit einem - früher sehr oft angewendeten, zur Zeit fast vergessenen - Trick begegnet. Lesend.
Er hat den Sturm einfach lesend ignoriert. Er hat alte Bücher rausgekramt und vom undefinierbaren Tier neue geliehen und hat gelesen. Wenn er müde war, hat er geschlafen und wenn er wach bleiben musste, Kaffee getrunken. Zwischendrin hat er sich bewegt, geschippt, gekocht, geputzt, recherchiert und vernetzt. Und versucht, Ruhe in den Drehwurm da oben zu bekommen. 🐾📚😴☕️🤸♀🥘
So wie ihr alle auch... 😊🙏
Seit gestern nun hat die Hoffnung wieder bei ihm Einzug gehalten und - keine Bange - so schnell lässt er sie nicht mehr fort.
Es wird gut weitergehen, für ihn selbst und auch für alle anderen Tiere und Strandbewohner, da ist er sich nun sicher. Ins Bockshorn jagen lassen werden sie sich nicht mehr. Was sollen sie auch im Bockshorn, wenn sie stattdessen ihre schöne neue Welt kreieren dürfen? 🥰
Ideen, Mut und Tatkraft sind immer gerne gesehen. Wer macht mit? 💪💪🙏
Euch allen einen mutigen Donnerstag mit Sonne im Sinne und Stärke im Herzen. 🙏🥰💚💚💚
© 2021 - Daniela Bezold
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